Den Berg Hören – Choreografien des Zerfallens

Den Berg Hören
– Choreografien des Zerfallens
Das künstlerische Produkt, eine Verbindung von experimentellem Hörspiel und Kunstfilm, ist das Ergebnis einer künstlerischen Feldforschung, die sich an Verfahren der sensory und visual ethnography orientiert. Eine interdisziplinäre Gruppe von Forschenden – neben den Initiatoren, der Choreographin Miriam Jakob und dem Klangkünstler Felix Claßen, waren auch die Tänzerin Aranxta Martinez, die Ethnografin Susanne Schmitt und der Dramaturg Maximilian Haas beteiligt – erkundet die Spannungen und Risse, die Rhythmen und Topographien des Tals als einem mehr-als-menschlichen Beziehungsgefüge, das Katastrophen wie Kontinuitäten der Allgäuer Naturkulturen widerspiegelt. Durch ein künstlerisches Spiel mit dokumentarischen Gesten navigiert die Arbeit in vertrauensvollen Beziehungen mit den Menschen vor Ort. In Form eines environmental slow cinema werden so lokal situierte Wissens- und Glaubenssysteme hierarchiefrei aufgenommen und in ihrer Diversität aufeinander bezogen. Dabei wird nicht nur die wissenschaftliche Form der Naturerschließung dekonstruiert, sondern auch die Idee von “Heimat” als einem homogenen, überzeitlichen und konfliktfreien Kulturraum. In der Antizipation des Ereignisses erweisen sich die inhärenten Spannungslinien.
CREDITS:
Konzept: Miriam Jakob, Felix Claßen | Tanz, Somatische Forschung: Arantxa Martinez, Miriam Jakob | Sensorische Ethnografie: Dr. Susanne Schmitt | “Environmentale Dramaturgie”: Dr. Maximilian Haas | Geomorphologie: Dr. Anne Voigtländer, Dr. Michael Dietze | Produktion: Carina Herring, Lokale Akteur*innen: Bärbel Bentele (Kräuter- und Sagenerzählerin), Hildegard Simon (Künstlerin aus Hinterstein), Martin Weber (Betreiber Kutschenmuseum), Wolfgang Zeller (Naturbergführer)
Gefördert durch die Prozessförderung 2022, Fonds Darstellende Künste
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